Zu den wichtigsten Nebengebäuden einer Hofstelle gehört das Backhaus. Das 1990 im Museumsdorf wieder errichtete Gebäude stand bis 1986 in Kampen, auf der Hofstelle Nr. 11, wo sich bis heute die Windmühle befindet. Zuletzt wurde dort während des II. Weltkrieges Brot gebacken.
Der mit Buchenholz oder Torf beheizte Lehmbackofen wurde im Winter alle vier bis sechs Wochen beheizt, im Sommer alle vier Wochen. In der warmen Jahreszeit bestand die Gefahr, dass das Brot schimmelig werden konnte. War das Brot vorzeitig verbraucht, so lieh man sich eins beim Nachbarn. Zur Einrichtung des Backhauses gehören der mächtige Trog zum Ansetzen des Teigs, ein Ginsterbesen, der Kruck- bzw. Füerraker zum Entfernen der Glut, die Brotschüffel zum Einführen und Herausholen der Brote, eine Eisentür zum Verschließen des Ofenlochs, ein Bock für den Mehlsack, ein großer Tisch zum Formen der Brote und ein Brotregal, natürlich auch Reisig und Brennholz als Feuerungsmaterial.
Beim Brotbacken fiel als Nebenprodukt Holzkohle für die Feuerkieke und das Plätteisen ab. Die Restwärme wurde zum Trocknen von Flachs, zum Dörren von Obst und zum Trocknen der Federbetten genutzt.
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Claudia Reucher 04187 1463